Sonntag, 3. Oktober 2010

Don't believe the hype - but do listen to it

- Der Hype-Sound im engeren Sinne -

"Die Jugend hat immer Recht", hieß es dereinst bei D.D., d.Ä. Das mußte ich mir gerade simpel, unbeabsichtigt und schmerzhaft beipulen lassen: "Wären wir jetzt zwanzig, fänden wir Best Coast voll super." Was an dieser These dran ist, weiß ich nicht genau.
: sicherlich, was heute Best Coast betreuen, haben vorher feine Bands wie Thee Headcoatees oder Psychotic Youth verwahrt. Doch Best Coast und Consorten langweilen mich hochgradig, die anderen genannten Bands nicht. Klar, man müßte jetzt noch mehr Gruppen nennen, um die Analogie dingfest zu machen, aber was hätte man davon?

Die Bands, von denen ich spreche, haben einiges von den genannten Bands, sind manchmal ein bißchen shoegazig und in der Regel mehr Lo-Fi. Und verhallter. Der Hype-Sound hat einen den gesamten Sommer verfolgt, und wie es aussieht, reißt die Welle nicht ab. Ich mag den Sound, das muss ich zugeben. Nach meinem Dafürhalten ist es zwar schade, dass die Gruppen alles daran setzen, nicht zu kicken, aber manchmal kann Uneingelöstes auch sehr spannend sein. Wenn die Songs geil sind. Allein, die allermeisten der Bands in Frage haben einfach keine Songs. Ich spreche im engeren Sinne von Best Coast, den Vivian Girls, den Dum Dum Girls, den Beach Fossils und den anderen, die genauso klingen. Im weiteren Sinne gehören sicherlich auch die Crystal Stilts, Surfer Blood und The Drums dazu. Letztere haben sogar ein paar hübsche Lieder, wie ich finde, allerdings schreiben sie derart schlechte Texte, dass man sich fragt, ob es sich dei ihnen wirklich um Muttersprachler handelt. Außerdem klingt ihr Sänger auf der neuen Edwyn-Collins-Platte unverzeihlicherweise wie Bono.

Zwei Kapellen, die die gleiche klangliche Strategie verfolgen wie die Bands aus der ersten Kategorie, haben dann doch die Lieder dazu. Und lustigerweise kommen beide Bands aus England, auch wenn der Sound so superamerikanisch klingt. Die ersten, die ich vorstellen möchte, hören auf den Namen Veronica Falls und stammen aus London:


Gleiches kann man von Two Wounded Birds sagen, welche überdies die surfigsten aller Genannten sind:


Bei näherem Hinsehen sind es dann aber doch nur zwei Stücke, die sich lohnen; der Rest klingt dann zwar noch immer okay, aber man hätte vielleicht mehr davon, dem Rauschen der Linde zu lauschen. Aber hier noch das zwote Feine:


Nicht zu vergessen sei dann noch eine feine Gruppe, die zwar ein wenig durchs Raster fällt, aber immerhin den Strand im Namen trägt und Lo-Fi ist: Beachniks aus New York. Leider finde ich da keine legalen mp3s (Sachdienliche Hinweise werden entgegengenommen), weshalb man mit der Myspaceseite Vorlieb nehmen muß. Das lohnt sich in diesem Falle aber sehr, da sie offenbar mehr Spaß am Songwriting haben als daran, einen teuren Lo-Fi-Sound zu generieren, der letztlich doch nur klingt wie vorgedreckte/-zerrissene Hosen von Hennes und Mauritz. Viel eher wäre hier die Referenz: Kill Rock Stars - und keine Ahnung, wo ich die Hosen her hab.

1 Kommentar:

  1. ja, langweilig sind sie, stimmt..aber auch yo la tengo sind langweilig und das macht sie so großartig..und und immerhin ein song von den dum dum girls ist sogar nicht langweilig und dafür einfach wunderbar, daher dieser kleine einspruch:
    http://www.youtube.com/watch?v=i7yREdPVg38
    dauerrepeat bis die ohren pfeifen..

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